Beim eigenen Fest im Einsatz für andere
Die Feuerwehr Enzelhausen hat am Wochenende ihr 150. Gründungsfest feiern können. Getrübt wurde die Jubiläumsfreude von einem schweren Unwetter, das am Samstag vor allem Tegernbach heimgesucht hat.
Organisiert hatte die Jubiläumswehr am Samstag einen großen Feuerwehr-Nachmittag, bei dem viele Feuerwehren aus der Umgebung sowie die Werkfeuerwehr Weihenstephan mit einem Hubrettungsfahrzeug und die Werkfeuerwehr der Audi AG in Ingolstadt mit einem leistungsstarken Belüftungsgerät für verrauchte Industriehallen zu Gast waren. Der Abrollbehälter "Wasser" der Feuerwehr Au und der "rollende Werkzeugkasten" also der Rüstwagen der Feuerwehr Mainburg waren unter den Stars der Ausstellung. Aus Neustadt rückte die schwere Pumpe für den Hochwassereinsatz an. Das Technische Hilfswerk kam mit dem Kram, das Rote Kreuz mit einem Rettungswagen aus Au. Die Drohnengruppe des Kreisfeuerwehrverbandes kam mit ihrem Hightech-Gerät, das sogar einen eingebauten Lautsprecher für Durchsagen hat. Die Polizei war ebenfalls mit zwei Fahrzeugen vertreten.
Für die Kinder gab es Zielspritzen und vieles mehr, für die kleinen Gäste wurde kurzerhand für eine mit Sand gefüllte Mulde mitten auf dem Platz gesorgt. Die Verkehrswacht aus Mainburg mit ihrem Überschlagssimulator zog viele interessierte Gäste an. Später am Abend stieg dann die Festabend-Party mit der Partyband auf "Volle Power" aus Osterwaal im Festzelt.
"Wir sind alle stolz auf euch"
Der folgende Tag sollte natürlich ebenfalls im Zeichen des Festes stehen, doch waren viele Einsatzkräfte über Stunden beim großen Unwettereinsatz gefordert gewesen.
Nach dem Gottesdienst im Festzelt folgten die Grußworte. Fördervereinsvorsitzender Erwin Traublinger begrüßte die Gäste, sprach von fünf Generationen von Menschen, die freiwillig Dienst leisten würden. "Der Mensch steht im Mittelpunkt", formulierte er und gab damit das Stichwort für die weiteren Reden, etwa von Kommandant Karl Strauß, der die Jugend und ihre Beiträge nicht vergessen wollte. Bürgermeister Michael Krumbucher nutzte die Erfahrungen vom Unwetter in der vorangegangenen Nacht zu einem deutlichen Appell, was die Anspruchshaltung gewisser Bürger angeht. Acht Feuerwehren waren in Tegernbach im Einsatz, so der Bürgermeister, der deutlich wurde: Wer in einer solchen Schadenslage mal gerade drei Zentimeter Wasser im Keller habe, der müsse eben warten bis die Einsätze mit höherer Priorität abgearbeitet worden seien, deutete er an.
Er lobte aber den Zusammenhalt der Bürgerschaft in einer solchen Notlage. Das Festzelt der Feuerwehr Enzelhausen sei zur Versorgungsstation geworden. "Da wurde ein Shuttle-Service eingerichtet" so der Bürgermeister. Die Festküche sei für die Hilfskräfte aktiviert worden, um für Verpflegung zu sorgen. Krumbucher nannte das Unwetter einen Extremfall, für den sich niemand vorbereiten werde können. "Wir sind alle stolz auf euch!" richtete er lobende Worte an die Kameraden. Vizelandrätin Anita meinelt forderte, dass man mehr Dankbarkeit gegenüber den Einsatzkräften zeigen sollte. Kreisbrandinspektor Roman Bittrich erinnerte daran, dass die Familien der Feuerwehrangehörigen das Engagement mittragen müssen. Da hatte Kreisbrandrat Manfred Danner nichtmehr viel hinzuzufügen, er wünschte den Kameraden ein schönes Jubiläumsfest.